2-Milliarden-Loch unter dem Hauptbahnhof

Der Ausflug der SVP Hüntwangen vom Mittwoch, den 6. Juli, führte mit 40 Teilnehmern unter den Hauptbahnhof Zürich. 2.031 Milliarden Franken werden dort verbaut, zwischen 2007 und 2015. 677 Millionen davon bezahlen die Zürcher Steuerzahler. Die SVP nahm Einblick in eine äusserst interessante Baustelle.

Die Führung startet um 17.30 Uhr im Ausstellungsraum beim Unterführungs-Ausgang Sektor C Gleis 18. Zuerst in Wort und Film, dann, in zwei Gruppen, live mit Baustellenrundgang. Kernstück bildet der neue Bahnhof Löwenstrasse, der 16 Meter unter den bestehenden Geleisen 4 – 9 über die gesamte Länge des Hauptbahnhofes gebaut wird, also auch unter der Sihl hindurch, mitten im grössten Grundwasserstrom des Kantons, dem Limmatstrom. Rund um den Bau müssen pro Minute 18‘000 Liter Wasser abgepumpt werden. Gebaut wurde von oben nach unten; zuerst der Betondeckel, unter dem mittlerweile eine hohe Bahnhofshalle auf die Betonierung der Perrons und die Verlegung der Geleise wartet. Oberhalb davon fliesst die Sihl und erweitert sich die heutige Passage Löwenstrasse mit der Löwenhalle hin zur Passage Gessnerallee, 2‘500 Quadratmeter neue Ladenfläche. Den Besuchern wird bewusst: Unter dem Hauptbahnhof ist die Erde hohl. Zwei Millionen Kubikmeter Aushub mussten bei laufendem Bahnbetrieb abtransportiert werden, vor allem aus dem Weinbergtunnel. Dieser ist das zwei Kernstück: 4.5 Kilometer lang, Notstollen mit Unterquerung der Limmat und bereits bestehenden Tunnels. Inbegriffen dabei ist die Verbreitung der Geleiseanlage im Bahnhof Oerlikon und die dafür notwendigen Verschiebung des denkmalgeschützten Ex-Verwaltungsgebäude der OC Oerlikon auf Rollen um 60 Meter und die grössten Mauer im Kanton Zürich: 30 Meter hoch, 600 Meter lang. Von den zwei Brücken zwischen Altstetten und dem Hauptbahnhof, die auch zum Projekt gehören, stehen mittlerweile alle Pfeiler. Neben der Höhe, die sie oberirdisch haben, reichen sie bis 40 Meter in den Boden.

Nach zwei Stunden wusste die SVP, wo die Steuergelder hinfliessen. Sie begab sich in die Brasserie Federal, wo bestellte Gerichte aus heimischer Küche rasch serviert wurden. Atomstrombetrieben, wie die meisten Menschen aus dem Hauptbahnhof, kam die SVP Hüntwangen nicht allzu spät nach Hause, dorthin, wo die SBB nicht mal mehr einen Schalter betreibt.

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Arthur Angst