Wird Hüntwangen zur Schlafgemeinde?

Sorgen, weil Post und Volg sich zurückziehen

Am Donnerstagabend, 14. Mai 2009, mussten rund 80 Gäste der SVP Hüntwangen zur Kenntnis nehmen, dass sich nach der SBB auch Post und Volg aus dem Dorf zurückziehen, wenn nicht ein Wunder geschieht. Ein solches ist nicht in Sicht, Ansätze dazu schon.

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Der Reihe nach erläuterten Erwin Furrer, Poststellengebietsleiter für den Bezirk Bülach, Thomas Peter, Verwalter der Landi Rafzerfeld und Daniele Pallecchi, Sprecher der SBB, die Gründe, weshalb die Poststelle Hüntwangen aufgehoben wird, der Volg gefährdet ist und die SBB ihren Schalter schloss. Der Rückzug erfolgt bei allen wegen ungenügendem Umsatz. Deshalb rief Gemeindepräsident Roman Dober dazu auf, mit dem Portemonnaie abzustimmen. Thomas Peter: „Wenn jeder Haushalt pro Woche für 50 Franken einkaufen würde, könnten wir den Standort erhalten“. Heute liegt der Jahresumsatz 150‘000 Franken zu tief.

Diskussion mit Bevölkerung

Sorgen des Publikums blieben unbeantwortet: Wo sollen ältere Menschen künftig einkaufen und Postgeschäfte erledigen? Was, wenn man Ticketautomat nicht versteht? Auf Unverständnis stösst, dass die SBB zuerst den Schalter Eglisau, und dann Rafz schliesst. Es wurde klar, dass zwar der Post, nicht aber der Landi gedient wäre, wenn die Post wie im Nachbardorf Wasterkingen in den Volg verlegt würde, denn in Hüntwangen befinden sie sich schon heute praktisch am gleichen Ort. „Der Gemeinderat will eigentlich den Volg nicht mit Steuergeldern erhalten“, so Gemeindepräsident Dober. „Dies wäre ein politischer Entscheid, den man treffen könnte“. Mit der Übernahme einer anstehenden Investition in Kühlräume sei es nicht getan, präzisierte Thomas Peter. „In spätestens fünf Jahren stellt sich das Problem erneut.“ Das Gespräch wurde von Kantonsrat Matthias Hauser geleitet.

Ansätze gegen die Schlafgemeinde

Folgende Lösungsansätze wurden am Abend geäussert: Vermehrt im Dorf einkaufen, Agenturlösung der Post im Volg, einen offenen Schalter des ZVV in Eglisau oder Hüntwangen (evtl. im Volg?) politisch verlangen, eine Lösung finden, wie man den Volg ohne langfristigen Einsatz von Steuergeldern unterstützen kann. Wäre vielleicht die Gestaltung eines Dorfzentrums mit günstiger Ladenfläche sinnvoll, ein frischeres Angebot? Die Diskussion muss weiter gehen.

SVP Hüntwangen