Rückblick auf die Gemeindewahlen – SVP Bezirk Bülach

Gewählten Gemeindebehörden der SVP im Bezirk Bülach, Legislatur 2018 bis 2022 (bitte klicken)

Mit 39 Gemeinderätinnen und Gemeinderäten verfügt die SVP im Bezirk Bülach über vier Mitglieder mehr in den Exekutiven der politischen Gemeinden als vor den Wahlen. In Schulbehörden und Rechnungsprüfungskommissionen ist die Partei trotz Verlusten nach wie vor gut vertreten. Grösste Konkurrenz bei Wahlen sind parteilose Kandidatinnen und Kandidaten.

Auffallend ist, dass auch gewählte Mitglieder der SVP überall dort weniger Stimmen erhielten, wo sie gegen Konkurrenz antreten mussten, die selber wenig profiliert war: Noch unbeschriebene Parteilose oder Kandidaten der Mitteparteien. Einige schmerzlichen Abwahlen zeigen diese Tendenz deutlich:

In Wil verdrängte ein «unbeschriebenes Blatt», 22jährig, parteilos, nicht einmal auf dem Beiblatt zu den Wahlunterlagen aufgeführt, einen gestandenen SVP Gemeinderat und Landwirt; in Eglisau wurde die SVP-Gemeindepräsidentin als Präsidentin gewählt, verlor aber als Überzählige den Sitz im Gemeinderat, gewählt wurde stattdessen ein erstmals antretender parteiloser Jungkandidat. In Bachenbülach verlor der bisherige Vizepräsident der Schulpflege aus dem Nichts heraus seinen Sitz. Neue SVP-Kandidaten hatten kaum irgendwo eine Chance, wenn es Konkurrenz gab (z.B. Bassersdorf, Rafz, Wallisellen) – trotz aktiv geführten Wahlkämpfen. Die Liste liesse sich fortsetzen.

Bestand hatte die SVP dort, wo es keine überzähligen Kandidaten gab oder wo Gegenkandidaten im Laufe vergangener Amtsjahre ebenfalls pointiert auftraten und sich damit nicht nur Freunde schafften. Dafür auch Wil als Beispiel: Der SVP-Kandidat für das Gemeindepräsidium gewann als Neuer den Kampf gegen den Bisherige, der zuweilen markant auftrat.

Wir sind uns bewusst, dass profilierte Politik vor allem in jenen Zeiten gut ankommt, wo es gilt, anzupacken und Probleme zu lösen oder direkt sichtbare Fehlentwicklungen abzuwehren. Im Moment scheinen ruhige Zeiten: Die allgemein tiefe Stimmbeteiligung zeigt, dass Wählerinnen und Wähler wenig Handlungsbedarf sehen und eher jene Kandidaten und Gruppierungen wählen, die konfliktfrei mittelqualitative Kompromisse vertreten, statt jene, die sich wirklich gute Lösungen erstreiten.

Diese Tendenz zeig sich auch in den Parlamenten von Kloten und Opfikon-Glattbrugg, wo die SVP je drei Sitze verlor.

Mit insgesamt 39 von 121 Gemeinderäten, sieben Gemeindepräsidien, 26 Mitgliedern in Schulbehörden (drei Präsidien) und 23 Mitgliedern in Rechnungsprüfungskommissionen (acht Präsidien) ist die SVP immer noch die umfassendste Partei im Bezirk Bülach, mit Abstand die Grösste der Wählerorganisationen – ein Netzwerk, das Parteilose nicht haben.

Damit haben unsere gewählten Behörden und auch die Partei eine hohe Verantwortung für unser Gemeinwesen. Wir werden diese meistens ruhig und sachlich erledigen, den Wirtschaftsstandort und das Zusammenleben fördern, die Freiheit des Einzelnen vor den Einschränkungen durch die öffentliche Hand souverän verteidigen. Doch wo nötig, versprechen wir auch weiterhin den profilierten Streit um die beste Lösung, auch wenn es dafür nicht gerade Saison ist.

Matthias Hauser, Präsident SVP Bezirk Bülach